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RMZ Jour fixe/ Autorschaftskonflikte als Aushandlung von Verteilungsprinzipien: Welche Vorstellungen von Gerechtigkeit finden sich in der Wissenschaft?

Cornelia Schendzielorz, Felicitas Heßelmann (RMZ, Humboldt-Universität)
  • Wann 01.11.2023 ab 11:00 Uhr
  • Wo RMZ, Schönhauser Allee 10/11 in Raum 4.35 und per zoom
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Der Beitrag verbindet eine qualitative, empirische Analyse mit einer theoretisch an Foucaults Konzept der Autorfunktion und an John Rawls Verständnis von Gerechtigkeit als Fairness orientierten Rahmung von Autorschaft als Währung im Wissenschaftssystem. Wissenschaftliche Ko-Autorschaft und die sich an Autorschaft entzündenden Konflikte werden dabei als Phänomen untersucht, in dem sich Wettbewerb, Rivalität und unterschiedliche Vorstellungen einer fairen Verteilung von Anerkennung, Belohnungen, Reputation und Verdienst in der Wissenschaft wie in einem Prisma brechen. Grundlage der Analyse sind umfangreiche qualitative Daten zu als konfliktiv erlebten Situationen im Zusammenhang mit der Aushandlung von Ko-Autorenschaften und Autor*innenpositionen, die in offenen Antworten im Rahmen der disziplinübergreifenden repräsentativen Trendstudie DZHW-Wissenschaftsbefragung 2019/2020 erhoben und qualitativ ausgewertet wurden. Der Beitrag widmet sich der Frage, welche Faktoren in Ko-Autorschaftskonstellationen als Anspruchsbegründungen vorgebracht werden, welche als (il-)legitime und oder (in-)akzeptable Gründe geframed werden, und inwiefern welche Faktoren den Verhandlungsrahmen bestimmen. Im Zuge der qualitativen Analyse von 748 offenen Antworten wird herausgearbeitet, welche Vorstellungen von Verteilungsgerechtigkeit sich in den berichteten konfliktiven Erfahrungen rund um wissenschaftliche Autorschaft spiegeln.

 

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