Disapeer: The reconfiguration of peers in editorial review
Projektleitung: Felicitas Heßelmann
Journal Peer Review steht aktuell vor großen Herausforderungen, was seine Effizienz, die Rekrutierung von Gutachtenden, sowie die Sicherung von Qualität und Transparenz der veröffentlichten wissenschaftlichen Literatur betrifft. Diese Herausforderungen stehen in engem Zusammenhang mit anderen Veränderungen im Publikationswesen: Erstens setzen Verlage bei der Bearbeitung und Begutachtung von Einreichungen vermehrt auf Automatisierung und KI, z.B. mit Tools zur Reviewerauswahl oder Plagiatserkennungssoftware. Zweitens wird der Prozess der Reviewerauswahl durch zunehmend interdisziplinäre Forschung gleichzeitig komplexer. Drittens führt die Open Science Bewegung zu mehr Formaten des Open Peer Review, wie z.B. Post-Publication Peer Review oder öffentlichen Review Reports. DISAPEER untersucht, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Rolle von Reviewern im Begutachtungsprozess haben: Wer wird als relevanter Reviewer ausgewählt und welche Aufgaben sollen diese Reviewer erfüllen? Während offensichtlich ist, dass sich Peer Review durch den Einsatz von digitalen Tools, die zunehmende Interdisziplinarität von Forschung und die Öffnung des Begutachtungsprozesses verändert, sind die genauen Konsequenzen und Formen dieser Entwicklungen bisher unklar. Das Projekt untersucht diese Entwicklungen anhand von Inhaltsanalysen und Netzwerkanalysen, ethnographischen Beobachtungen, sowie qualitativen Interviews. Dabei baut es Kooperationsstrukturen zwischen der Humboldt- Universität zu Berlin und der Radboud University Nijmegen auf.
Gemeinsames Projekt mit:
Willem Halfmann, Radboud University Nijmegen
und Serge P.J.M. Horbach, Radboud University Nijmegen
gefördert durch